Hochzeitsrituale für eure freie Trauung oder auch kirchliche Trauung haben alle eines gemeinsam: Sie erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit bei Trauungen – allen voran bei freien Trauungen. Was jedoch keinesfalls bedeutet, das sie nicht auch während einer kirchlichen Trauung ihren Platz finden. Je nach PastorIn/ Pfarrer oder im Anschluss an die Zeremonie durchgeführt von den Gästen, kommen sie immer mehr zum Einsatz. Kurzum, Rituale sind aus meiner Sicht die perfekte Ergänzung für eure Trauzeremonie.
Genau aus diesem Grund stelle ich euch in diesem Beitrag, dem Ersten zur Beitragsreihe „Hochzeitsrituale für eure freie Trauung“ sieben Rituale vor. Diese lassen sich sowohl in eine freie als auch in eine kirchliche Trauung einbinden. Lasst euch inspirieren und das ist wirklich wörtlich gemeint. Jedes Ritual lässt sich personalisieren und damit individuell an eure Wünsche und Vorstellungen anpassen.
Egal, welche Art der Zeremonie eure favorisierte Wahl ist – es findet sich immer ein Ritual, das zu euch passt oder passend gemacht wird. Bei den freien RednerInnen ist es zudem fast immer in der Leistung inklusive bei der Umsetzung/ Einbindung von Ritualen in die freie Trauung Ideen zu unterbreiten und euch bei der Umsetzung zu unterstützen. Zudem, wenn ihr mich fragt: Es bringt einfach unglaublichen Spaß in der Hinsicht kreativ zu werden und das passende Ritual zu gestalten.
Auf dem Portal findet ihr sie übrigens in der Kategorie „Für das Herz“. Allesamt stehen euch bei der Wahl nach dem passenden Ritual für eure Trauzeremonie gerne zur Seite.
Los geht´s! Wir starten als mit dem Ritual der Hochzeitskerze. Dieses Ritual ist den meisten von euch sicherlich bekannt aus dem Bereich der kirchlichen Trauungen. Es lässt sich jedoch – in etwas abgewandelter Form – ebenso hervorragend bei freien Trauungen einbinden.
Hochzeitskerze
Die Hochzeitskerze ist als Trauritual bereits seit dem Mittelalter bei Trauungen im Einsatz. Bei kirchlichen Trauungen wird während der Zeremonie ein passendes Gebet dazu eingebunden. Auf diese Art sollen für das Traupaar böse Geister vertrieben werden. Wird die Kerze im Verlauf der Ehe entzündet steht sie in dem Zuge dafür, dass Gott stets als Begleiter an eurer Seite steht.
Bei freien Trauungen steht die Hochzeitskerze für Wärme und Verbundenheit. Die Flamme einer Kerze… sie schenkt Wärme und Licht. Die Flamme einer Hochzeitskerze symbolisiert die Leidenschaft, das Feuer und die Innigkeit, die euch verbindet. So wie eure Liebe füreinander euch hat entflammen lassen – könnt ihr sie symbolisch für eure Verbindung entflammen lassen.
Eine Abwandlung und/ oder Ergänzung ist zudem, die Kerze symbolisch für das Verbrennen von Wünschen zu verwenden, die ihr euch vorher auf einem Blatt Papier notiert habt. In dem Zuge wird eine feuerfeste Schale verwendet in derer das Papier verbrannt wird. Der aufsteigende Rauch steht symbolisch für das Loslassen eurer Wünsche, sodass diese in Erfüllung gehen. Je nachdem wie eure persönliche Vorstellung/ Einstellung ist und/ oder die Werte an die ihr glaubt, könnt ihr das Ritual der Hochzeitskerze passend zu euch einbinden.
Das Sandritual (Gewürze/ Öle/ Teesorten mischen)
Beim Sandritual werden traditionell zwei verschiedene Farben Sand verwendet. Jeder von euch wählt eine Farbe aus. Während eurer Trauzeremonie steht ein leeres Glas, Vase oder ein 3D Bilderrahmen bereit und ihr „gießt“ in eurem eigenen Tempo den Sand in das von euch gewählte leere Behältnis. Daraus ergibt sich ein einzigartiges Muster, welches symbolisch für den Verlauf eurer Ehe steht. Manche sagen sogar, dass der Sand, welcher zuletzt oben ist, auschlaggebend dafür ist wer in der Ehe das Sagen hat. Abgesehen davon, ist es eine wunderschöne Erinnerung an euren Hochzeitstag, welche sich hübsch im Regal oder an der Wand platzieren lässt.
Eine Alternative hierzu ist unter anderem statt dem Sand, Gewürze zu verwenden oder auch Tee. Damit habt ihr die Möglichkeit während eurer Trauung euer eigenes Gewürzsalz zu kreieren oder eure eigene Teesorte aus getrockneten Teeblättern. Je nach eurem Geschmack entsteht so etwas ganz Individuelles.
Bei dieser Variante lässt sich zudem eine wunderbare Verbindung zu den beliebten Gastgeschenken herstellen. Einfach die geplante Mischung vorab in etwas größerer Menge herstellen, in kleine Fläschchen/ Gläser abfüllen und im Rahmen der Tischdeko passend auf den Tellern platzieren. Zack, fertig ist das Gastgeschenk! 🙂
Das Feuerritual
Für dieses Ritual wird eine Feuerschale mit Buchenholz und Kräutern eurer Wahl bestückt. Das duftet herrlich und zaubert zudem eine – wie man hier im Norden so schön sagt – hyggelige Atmosphäre. Perfekt geeignet für Winterhochzeiten, da es während der Trauung meist schon dunkel ist. Als Ritual für die Trauzeremonie am Schluss verwendet, ist es super mit eurem Auszug kombinierbar.
Traditionell werden bei diesem Ritual eure Eheversprechen hineingeworfen und verbrannt. Der aufsteigende Rauch steht für den perfekten Startbegleiter in eure Ehe, sodass eure Wünsche in Erfüllung gehen mögen. Der Duft der Kräuter, der währenddessen den Ort der Zeremonie umhüllt, verleiht in dem Zuge einen wunderschönen Rahmen. Ein Erlebnis, ein Moment den ihr mit allen Sinnen genießen könnt.
Bei Hochzeiten im Sommer passt es wunderbar zu späterer Stunde, wenn der Himmel sich verdunkelt und die Temperaturen sinken. Außerhalb der Trauung angewendet, könnt ihr mit euren Gästen so am Abend nochmal eine Zeremonie vollziehen. Beispielsweise verbunden mit einem Mitternachtssnack.
Wichtig: Dieses Ritual sollte aus Sicherheitsgründen unbedingt mit der Location abgesprochen werden!
Die Memory Box
Die Memory Box/ Erinnerungskiste oder auch Zeitkapsel genannt, ist ebenfalls ein sehr schönes Ritual für eure Trauzeremonie. Sie kommt mit vielen unterschiedlichen Namen daher, vereint jedoch immer eines: Während eurer Trauung oder davor legt ihr Gegenstände, Briefe, Wünsche, euren Lieblingswein oder Schnaps oder was immer euch einfällt in die Kiste. Um es während eurer Trauzeremonie kurzweilig zu gestalten, passt es hervorragend – sofern eure Gäste etwas hineinlegen sollen – die Kiste bereits vor der Trauung zur Verfügung zu stellen.
Platziert sie dafür an einem schönen Ort und lasst sie später von einer Person eurer Wahl während der Trauung nach vorne bringen. Im Rahmen der Zeremonie legt ihr eure Liebesbriefe und/ oder Wunsch-Gegenstände mit hinzu und verschließt die Kiste ganz eurem nach Belieben. Das könnt ihr mit einem Schloss vollziehen, dem sogenannten Liebeschloss oder ihr nagelt die Kiste live vor allen Gästen zu, falls ihr Lust habt etwas aktiv zu sein. Wählt beim Schlüssel oder Zahlenkombination klug in Bezug auf den Aufbewahrungsort. 😉
Das Dating Ritual
Wer von euch hat schon mal von diesem Ritual gehört? Ich finde es gehört definitiv zu den Trauritualen, welche etwas weniger bekannt sind. Es vollzieht sich wie folgt: Ihr verteilt Holzspatel oder Karten an eure Gäste und diese notieren mit einem wasserfesten Stift ein Ereignis/ eine Aufgabe, die ihr an von euch bestimmten Tagen für eine „DateNight“ verwendet. Ein Vorschlag könnte bspw. wie folgt lauten: „Backt“ zusammen Rocky Roads und bringt uns 3 Tüten mit jeweils unterschiedlichen Geschmacksrichtungen vorbei. ODER … Sucht euch einen EscapeRoom in eurer Nähe und schickt uns ein Live-Foto. ODER… Schickt uns eine Sprachnachricht mit der Beschreibung dessen, was wir auf der Hochzeit bei euch getragen haben und die Restaurantrechnung bei XXX zahlen wir.
Lasst eure Gäste kreativ werden, ohne konkrete Vorgaben bis auf die, wo ihr sagt „absolutes No-Go“ und lasst euch mit Date Night Vorschlägen überraschen. Während eurer Trauzeremonie könnt ihr die bereits im Glas befindlichen Spatel/ Karten um eure eigenen Date Night Vorschläge ergänzen. Am besten, ohne euch diese zu verraten. So könnt ihr euch beim Ziehen einer der Vorschläge gegenseitig überraschen.
Die Ring Warming Ceremony
Die Ring Warming Ceremony ist eine wunderschöne Zeremonie in derer eure Trauringe während der Zeremonie durch die Hände aller Gäste gleiten. In dem Zuge geben alle Gäste, am besten gedanklich damit es nicht zu lange dauert, ihre guten Wünsche weiter. Kommen die Ringe dann wieder bei euch vorne an, sind sie symbolisch mit so viel Glückwünschen aufgeladen, das euch der perfekte Start in eure Ehe sicher ist.
Dieses Ritual ist ebenfalls bekannt unter dem Namen „Ringband-Ritual“, denn in vielen Fällen werden die Ringe auf ein Band gefädelt, welches sich durch die Gästereihen zieht.
Eine Möglichkeit ist, dieses Ritual in Form des „Eiswürfel-Rituals“ durchzuführen. Diese Variante eignet sich besonders gut für Sommerhochzeiten. Dafür friert ihre eure Ringe am Abend vor der Trauung ein und gebt sie am nächsten Tag in der Location ab. Diese verwahrt eure Ringe im Froster bis zum Beginn des Rituals. Eure Trauzeugen oder eine andere von euch gewählte Person – vorweg eingeweiht – bekommt dann ein Signal, damit zu entsprechender Zeit alles losgehen kann.
Dieses Ritual nimmt, egal in welche Form, etwas Zeit in Anspruch. Deshalb empfiehlt sich meines Erachtens hervorragend eine musikalische Begleitung. Am besten in Form von Live-Musik. Das schafft einen wunderschönen Rahmen zur Untermalung dieses Rituals für eure Trauzeremonie. Gleichzeitig habt ihr, sowie eure Gäste etwas zum Zuschauen und Zuhören, während die Ringe durch die Hände eurer Gäste ziehen. In der Kategorie „Für die Ohren“ findet ihr Sängerinnen, die euch in dem Zuge den passenden Ohrenschmaus schenken!
Der Besensprung ins Glück
Der Besensprung ins Glück findet direkt nach der Zeremonie statt, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Für dieses Ritual besorgt ihr euch am besten einen Reisig-Besen. Dieser wird nach der Zeremonie im Mittelgang vor euch auf den Boden gelegt. Bevor ihr dann zwischen euren Gästen den Gang herunterschreitet springt ihr also tatsächlich über ihn hinweg. Er symbolisiert damit euren Sprung ins Glück, ins Eheglück. Dieser Brauch kommt ist dem Ursprung nach ein afrikanischer Brauch und wir bei uns gleichgesetzt mit dem Brauch „Über die Schwelle tragen“ oder dem Ritual ein Herz aus Bettlaken auszuschneiden. Es steht in jeder Variante für den gemeinsamen Neuanfang, der mit dem Abschluss eurer Trauung für euch beginnt.
Mein Tipp: Weiht für dieses Ritual in eurer Trauzeremonie in jedem Fall eure Fotografen ein, damit diese sich zur rechten Zeit im Mittelgang platzieren, um euren Sprung ins Glück für die Ewigkeit festzuhalten.
Ob ihr den Besen vor dem Sprung mit Blumen schmückt oder Kräutern etc. liegt ganz bei euch. Wichtig hierbei: Fragt in der Location nach, was gestattet ist. Streublumen, Konfetti & Co. sind nicht überall gerne gesehen bzw. erlaubt.
So, das war der erste Teil in Bezug auf die Vorstellung von Trauritualen. Einige davon habe ich als Traurednerin bereits selbst in „meine“ Trauungen eingebunden. Im nächsten Beitrag zu dieser Reihe verrate ich euch weitere schöne Rituale, unter anderem mein Lieblingsritual! 🙂